EUROPA-CUP `96 Haarlem - Niederlande

Mit Fanunterstützung ins Viertelfinale

 

Eigentlich standen die Vorbereitungen zum Cup unter keinem guten Stern. Zum einen kehrte der chinesische Neuzugang Jin Chen mit einer schlimmen und fiebrigen Erkältung aus einem Heimaturlaub zurück. Zum zweiten schockten die Verantwortlichen beim DBV unser Team mit der Streichung von Erica van den Heuvel aus der Heiligenwalder Nominierungsliste. Als Begründung zog man einen äußerst fragwürdigen EBU- Paragraphen heran.

Da Erica in Holland wohnt (keinen Wohnsitz in Deutschland) und in der letzten Bundesligasaison nur 47,5 % (50 % sind gefordert) aller möglichen Spiele absolviert hat, darf Sie ihre Mannschaft in der Sie nun schon seit drei Jahren spielt nicht verstärken. In Heiligenwald verstand man die Welt nicht mehr. Aber auch mehrere Anrufe bis hin zum DBV-Präsidenten blieben erfolglos.

Um letztendlich einer Disqualifikation aus dem Wege zu gehen, mußte man auf die starke Holländerin verzichten. Da der Spielmodus beim Europa-Cup aber eine dritte Dame notwendig macht, erklärte sich neben Viola Rathgeber und Sandra Mann sofort Lucia Zimmermann bereit mit nach Haarlem zu reisen.

Untergebracht wurden alle 24 teilnehmende Mannschaften in einem wunderschön gelegenen Bungalowdorf in Zandvoort. Hier gab es reichlich Möglichkeiten sich zwischen den Spielen zu entspannen. Lange Spaziergänge an dem in unmittelbarer Nähe verlaufenden Nordseestrand waren genau so möglich wie Schwimmen im tropischen Freizeitbad, Sauna oder einfach nur Bummeln durch die verträumten Gassen Zandvoorts.

Mittwochs hieß es dann früh aufstehen. Denn morgens um 10. Uhr hieß es in der Badmintonhalle Haarlem Play on zum ersten Gruppenspiel gegen den mehrfachen ungarischen Meister Honved Zrinyi. Mit der reichlich mitgereisten Fanunterstützung schaffte man auch gleich zu Beginn des Turniers den ersten Sieg. Lediglich Thomas Berger mußte sich im 1HE äußerst knapp (16:17 im 3. Satz) seinem Kontrahenten geschlagen geben.

Völlig überraschend gewann sogar das Heiligenwalder "Notdoppel" Sandra Mann und Lucia Zimmermann zum Endstand von 6:1. Ein gelungener Auftakt mit dem eigentlich keiner zuvor gerechnet hatte. Nur einer konnte sich nicht so recht freuen. Jin Chen ging es nicht gut. Die Grippe steckte wohl doch tief in den Knochen. An einen Einsatz war nicht zu denken.

Donnerstags dann das zweite Gruppenspiel gegen den Schweizer Meister Olympic Lausanne. Das Schweizer Team um Teammanager und Trainer Piere Pelupessy konnte gegen die stark spielende Heiligenwalder Mannschaft keinen Punkt setzen und verlor letztendlich mit 0:7. Nun hatte man sogar die Chance Gruppensieger zu werden. Allerdings mußte man dazu am nächste Tag den Finnischen Landesmeister Helsingfors besiegen.

Jin Chen trat krank die Heimreise an

Jin Chen ging es zu diesem Zeitpunkt immer schlechter. Eine zusätzlich schmerzhafte Entzündung der rechten Gesichtshälfte zwang Jin zur Heimreise ins Saarland. Ärztliche Versorgung war nun wichtiger als die Unterstützung der Mannschaft.

Freitags vor dem Spiel gegen die Finnen dann eine große Überraschung. Der bei Witzhelden (2. Bul-Liga Nord) gemeldete Robert Liljequist stand auf der Spielerliste der Finnen. Für uns ein klarer Regelverstoß. Aber nach einigen Diskussionen mit der Turnierleitung gab der Turnierleiter grünes Licht. Liljequist durfte spielen. Offensichtlich hält sich nur der DBV genaustes an die verstaubten EBU-Paragraphen. Mit Sicherheit hätte kein Mensch nach den fehlenden 2,5 % Spielen der Erica van den Heuvel gefragt!!

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