Was ist Mix? .... und andere Feinheiten - ein Trainingssonntag zum Schwitzen am 09.01.2011

zum Start der Rückrunde bot der Spielausschuss der SG Heiligenwald-Völklingen ein weiteres Trainingslager an, diesmal mit zwei Trainern parallel. Ziel sollte es sein, dass sich alle aus der Weihnachtsträgheit befreien sollten und gestärkt und vorbereitet ins neues Jahr und die Rückrunde gehen können. Ein Schwerpunkt lag auf der Mixtechnik. Es gab genügend Anmeldungen und das Programm sah folgendermaßen aus: Sonntag: - 09.45 Uhr Treffpunkt (diesmal waren alle pünktlich :) - 10.00 Uhr 1. Trainingseinheit mit Horst und Hannes (Abkürzung H&H) - 12.00 Uhr Pause, Picknick mit Brötchen und Obst, ….. - 13.00 Uhr 2. Trainingseinheit mit H&H mit kurzen Pausen - 16.00 Uhr Pause - 16.30 Uhr Kondition; Kraft und Koordination mit Stefan Müller (es wurde heiß!) - danach freies Spiel

Die beiden Vereine organisierten die Trainer, die Halle, das Picknick und Getränke für den Tag.
Da es weder Kritik noch Lob gab, gehe ich davon aus, dass die meisten mit dem Tag zufrieden waren. Dank an alle Helfer und Trainer und bis zum nächsten Mal.

 

 

 

Theorie des Trainingslagers Im Mixed sind einige grundlegende Dinge zu beachten:

 

Angriff:
"Herr bereitet vor, Dame schließt ab"
---> Alleingänge des Herren sind seine Verantwortung, er muss nicht sofort die Punkte machen
Clear auf die Dame ist eine sinnvolle Alternative, Damen stellen sich aber darauf ein, deshalb variabel bleiben
Schnittbereich Mitte in der gegnerischen Abwehr oft noch geeigneter als im Doppel
Eine gute Nachbereitung der Schläge aus dem Hinterfeld ist für Herren wichtig

 

Abwehr:
Die Dame sollte möglichst diagonal/cross zum BALL stehen --> Dame hebt möglichst cross --> Herr hebt möglichst gerade
Wird die Abwehr kurz gespielt, geht die Dame sofort zum Netz

 

Aufschlagsituation:
Deckungsbereiche absprechen
z.B. Dame nimmt Netz und einen Mixedbereich
Swip-Aufschlag auf die Dame manchmal sinnvoll, aber auch gefährlich

 

 

Badminton: Taktik im Einzel

 

Einzeltaktik

 

Grundsätzliches
Ein Anfänger ist stärker mit seiner Technik und der Beobachtung des Balls beschäftigt und kann so anfangs keine erfolgreiche Taktik entwickeln, die auf seine Stärken oder Schwächen, oder auf die des Gegners aufgebaut ist. Anfänger sollten deshalb so schnell wie möglich ihre Technik stabilisieren, um sich an folgende einfache taktische Grundregeln (die von Anfängern immer wieder nur ungenügend beachtet werden) zu halten.
Die wichtigste Regel im Einzel ist sehr einfach und lautet: Spiele den Ball in die Ecken, wenn möglich so, dass der Gegner gezwungen ist "Ecken" in seine Laufwege einzubauen. Dadurch macht der Gegner die meisten Fehler; es zehrt an seinen Kräften und trägt dazu bei, den Gegner aus der Spielfeldmitte zu treiben. Bleibt der Gegner dabei zu lange in einer Ecke, ergibt sich die Möglichkeit, ihn mit einem guten Return in die entgegengesetzte Ecke zu zwingen. Die häufigsten Schläge im Einzel sind daher Clear; Drop, Netzdrop und Unterhandclear. Ideal ist es natürlich, den Ball in die äußerste Ecke zu platzieren. Als Hauptregel gilt hier, den Ball etwas weiter innen auf dem Spielfeld zu platzieren, um Eigenfehler zu vermeiden. Nur wirklich routinierte Spieler sollten versuchen, ihn ganz dicht an der Linie zu platzieren. Es gilt, die Konzentration über das gesamte Spiel aufrechtzuerhalten, und jede Ablenkung durch Gegner, Schiedsrichter und Umgebung auszublenden ! Auch bei Ballverlusten cool bleiben !! Der Spieler sollte seine Konzentration auf den Ball richten, um weniger anfällig zu sein auf gegnerische Körpertäuschungen oder Schlagfinten.

 

 

Plazieren des Aufschlags
Derr Aufschlag sollte in der Regel weit und hoch geschlagen werden, so dass der Gegner bereits zu Anfang des Spiels gezwungen wird, die Spielfeldmitte zu verlassen. Kurze Aufschläge werden als Variante oder als Teil einer offensiven Taktik eingesetzt. Das wichtigste ist, den Aufschlag hoch zu spielen, so dass er sich nahe der Grundlinie senkt. Das sicherste ist, auf die Mitte des Aufschlagfeldes zu zielen. Geübte Spieler sollten versuchen, den Aufschlag in der Nähe der Mittellinie zu platzieren, der Grund liegt darin, dass alle Returns mit dem gleichen Aufwand erreicht werden können.

 

 

Bewusster Smash
Der Smash ist ein effektiver Angriffsschlag, und ein guter Smash ist viele Punkte wert. Im Einzel muss man allein das ganze Spielfeld abdecken, darum sollte man den Smash immer ganz bewusst einsetzen. Spiele dann einen Smash, wenn du den Spielverlauf bestimmst, und wenn du meinst, auch einen Smash abwehren zu können, ganz egal, wo der Ball auf dem Feld ankommt. Das bedeutet für die meisten Spieler, dass sie nur dann einen Smash spielen, wenn die weiten Returns des Gegners zu kurz sind. Nimm die Schlagkraft etwas zurück, so dass die Präzision des Schlages besser kontrolliert werden kann. Ein 9O%iger Präzisionssmash ist eine effektive Kombination. Der Smash sollte an den Seitenlinien oder auf den Körper des Gegners platziert werden.

 

 

Plazieren der Abwehr eines Smash
In der Regel sollte die Abwehr eines Smash kurz sein. Das ist technisch gesehen die leichteste und damit der sicherste Abwehr. Obwohl der Angreifer weiß, dass die kurze Abwehr die wahrscheinlichste ist, müsste die Abwehr doch recht unpräzise sein, damit der Angreifer das Netz erreichen und den Ball töten kann. Hohe Abwehr ist taktisch gesehen in Ordnung. aber die Technik ist schwierig. Im Einzel erreicht man nur selten die optimale Schlagposition für eine sichere hohe Abwehr. Fliegt der Ball aber günstig, dann entscheide dich für den weiten Return als Variante.

 

 

Diagonalbälle oder entlang der Linie?
Generell ist es am ungefährlichsten, den Ball entlang der Linie zu spielen. Ein Clear entlang der Linie passiert in sicherem Abstand die Spielfeldmitte des Gegners, während ein Diagonalclear die Spielfeldmitte des Gegners genau kreuzt. Vorausgesetzt der Diagonalclear wird hoch und weit gespielt, besteht keine Gefahr, aber bereits eine kleine Ungenauigkeit genügt, um dem Gegner eine klare Angriffschance zu geben. Der Clear parallel zur Linie kann etwas ungenauer sein, ohne gleich dem Gegner eine Chance zu geben. Nachteil des Diagonaldrop ist. dass der Ball länger in der Luft ist als beim Drop entlang der Linie. Wenn der Gegner zentral bereitsteht. hat er mehr Zeit, den Diagonaldrop anzunehmen. Das nächste Problem ist, dass der Weg zum Netz von der diagonal entgegengesetzten Ecke sehr weit ist. Wenn der Gegner mit einem Netzdrop returniert. Diagonalbälle werden dann eingesetzt, wenn der Gegner nach dem vorhergehenden Return aus irgendeinem Grund nicht weit genug zur Spielfeldmitte gelangt ist; dies ist häufig dann der Fall, wenn man den Ball effektiv in die Ecke gespielt hat. Diagonalbälle sind demnach etwas riskant. aber in den richtigen Situationen angewandt, sind sie erfolgreiche Bälle.

 

 

Vorhand oder Rückhand in der hinteren Rückhandecke?
Hat man die Möglichkeit, unter den Ball zu gelangen und effektiv mit der Vorhand zu schlagen, ist dies ganz eindeutig dem Rückhandschlag vorzuziehen. Obwohl man zielstrebig daran denkt, mit der Vorhand aus der hinteren Rückhandecke zu schlagen, ergeben sich trotzdem Situationen, in der die Rückhand die einzige echte Chance bietet. Nicht alle lernen jemals einen Rückhand-Clear von Grundlinie zu Grundlinie. Umso mehr sollte man Sicherheit und Präzision in Verteidigungs- und Angriffsdrop üben, sowohl parallel zur Linie als auch als Diagonaldrop. Eine schwache Rückhand kann man einigermaßen dadurch ausgleichen, indem man sich etwas weiter zur Rückhandseite bewegt, wenn der Gegner von seiner rechten Spielfeldhälfte returniert.

 

 

Herreneinzel und Dameneinzel
Für Damen und Herren gelten im Einzel dieselben taktischen Grundprinzipien. Die körperlichen Voraussetzungen sind jedoch etwas verschieden. Obwohl die technischen Voraussetzungen dieselben sind, sind Schlagstärke, Kondition und Schnelligkeit bei den Damen auf dem Spielfeld etwas geringer. Dies hat in der Praxis zur Folge, dass ein Smash als entscheidende Waffe im Dameneinzel weniger effektiv ist. Kurz gesagt, der Smash muss gut vorbereitet sein, bevor er ausgeführt wird. Andererseits sind die korrekt gespielten Diagonalbälle der Damen aufgrund der geringeren Schnelligkeit umso effektiver. Da ein erfolgreicher Diagonalball durch präzise Returns in die vier Ecken vorbereitet wird, ist das Dameneinzel mehr als das Herreneinzel durch Hinhaltetaktik mit Schlägen wie Clear, Unterhandclear und Drop geprägt.

 

 

Bestimme deine eigene Taktik
In einem Badmintonspiel solltest Du immer in der Lage sein, einen Return zu spielen, der möglichst situationsangemessen ist. Dazu müssen vorerst folgende Fragen abgeklärt werden:
Über welches Schlagrepertoire verfüge ich selber, welches sind meine Stärken, wo liegen meine Schwächen?
Über welches Schlagrepertoire verfügt mein Gegner, wo sind seine Stärken und Schwächen?
Wie ist die gegenwärtige Situation, von wo muss ich den Return spielen?
Habe ich Zeit oder bin ich unter Druck?
Wo befindet sich mein Gegner zum Zeitpunkt meines Returns?
Auf dem Spielfeld geht es letztendlich darum den besten und effektivsten Schlag zu spielen, angepasst an die jeweilige Situation. Während des Spieles sollte man sich als Spieler immer die Fragen stellen
- Welche Bälle gewinne ich und, ganz besonders, welche verliere ich?
- Ähneln sich die Situationen, in denen ich den Ball verliere?
- Hält meine Kondition das Spiel hindurch an?
Geht aus den Fragen hervor, dass sich was ändern muss, sollte ein, höchstens zwei Dinge geändert werden
- eine neue Taktik an 5-10 Ballwechseln testen dann Taktik beibehalten/ bzw. erneut wechseln - eine taktische Veränderung bedeutet, anders zu spielen als üblich und führt zu Unsicherheit im Spiel - deshalb sind taktische Veränderungen während des Spiels oft nicht effektiv genug Wichtig: Im Training neue/andere Taktiken ausprobieren !!!

 

 

 

Tipps: Immer wieder zurück in den Zentralen Bereich!

 

Orientiere dich nach jedem Schlag so schnell wie möglich wieder zurück in den zentralen Bereich. Nur so hast du die Chance alle Spielfeldecken gleichermaßen gut zu erreichen. Ausnahme: Nach einem Netzdrop z.B. ist es besser, nur einen Nachstellschritt zurück in Richtung zentraler Bereich zu machen. Sonst kann es passieren, dass man noch in der Rückwärtsbewegung ist während dem der Gegner ebenfalls einen Netzdrop spielt.

 

 

Vorspannung, Schläger hoch!
Nach jedem Schlag ist es sinnvoll eine aktive Bereitschaftsstellung einzunehmen. So kann man schnell reagieren und man hat auch immer die nötige Vorspannung. Das Racket sollte sich vor dem Körper befinden, wenn möglich so, dass man auf den wahrscheinlichsten Schlag des Gegners am schnellsten reagieren kann.

 

 

Ecken anspielen! Sinnvoll ist es, die Spielfeldecken anzuspielen und mit den Schläge in der Länge zu variieren. So bringst du deinen Gegner zum Laufen und kannst ihn unter Druck setzen. Versuche wenn immer möglich den Gegner zu Ecken in seinen Laufwegen zu zwingen, so verbraucht er viel Kraft und kann auch nicht so schnell reagieren. Spiele häufiger longline als cross. Longline gespielte Bälle fliegen etwas kürzer und es besteht nicht die Gefahr, dass ein cross hoch gespielter Ball durch die Reichweite des Gegners fliegt und so frühzeitig abgefangen werden kann. Bei Fortgeschrittenen können cross gespielte Bälle allerdings sehr wirkungsvoll sein, da sie oft ein hohes Überraschungsmoment beinhalten.

 

 

Täuschungen des Gegners!
Konzentriere dich beim Return des Gegners ausschließlich auf den Shuttle. So fällt man viel weniger auf Täuschungen des Körpers herein.

 

 

Verschiebung des Zentralen Bereiches!
Verschiebe dich während dem Spiel immer leicht auf die Seite, die gerade angespielt wurde. So sind die Chancen einen longline Smash abwehren zu können viel höher. Für den cross gespielten Ball hat man immer noch genügend Zeit, da die Flugbahn entsprechend länger ist.

 

 

Eigenfehler!
Jeder hat mal einen schwarzen Tag. Begehst du andauernd Eigenfehler, dann solltest du dich auf deine Grundschläge konzentrieren. Versuche nicht den Punkt zu machen, sondern setz dir das Ziel den Ball im Spiel zu behalten. Wenn möglich solltest du auch versuchen das Spiel langsamer zu machen, das hilft auch die Anzahl der Eigenfehler zu reduzieren.