Die Deutschen Meister 1996


Inhalt

1. SSV verdarb OSC den Abschied

2. In allen fünf Disziplinen wurden die Titel verteidigt

3. Je zwei Titel für Hannes, Grether und Siegemund

4. Alle fünf Titel gingen nach Nordrhein-Westfalen

5. Junger Wein in alten Schläuchen

6. Dreizehnjährige Petra Overzier ließ zwei ältere Altersstufen alt aussehen

7. Die zukünftigen Stars aus Asien dominierten

8. Hattrick für den FC Langenfeld

9. Ein neuer Name in der Deutschen Meisterliste


 

Deutsche Mannschaftsmeisterschaft 1995/96

SSV verdarb OSC den Abschied

Die Liga wurde schon schnell zur Zweiklassengesellschaft. Heiligenwald führte dabei mit großem Vorsprung, worauf sie auf das teure Einfliegen ihrer Ausländer verzichteten. Aufgrund der Aufstockung ab 1996/97 mußte Friedrichshafen nicht gleich wieder absteigen, sondern konnte sich in einer "kleinen" Aufstiegsrunde am 27.4.1996 in Braunschweig gegen die Zweitligazweiten BV Gifhorn (2.BL Nord) und SG Anspach (2.BL mehr Süd) behaupten. Da der OSC Düsseldorf für die Saison 1996/97 seine Mannschaft aus Finanzgründen nicht meldete, durfte auch noch der BV Gifhorn aufsteigen. Direktaufsteiger waren die Bottroper BG und Südmeister PSV GW Wiesbaden, einst Gründungsmitglied der Bundesliga, jedoch seit 1979 nicht mehr erstklassig.


Play-Off-Runde zur Meisterermittlung "Best of three" (Halbfinals)

27.4. Langenfeld - Heiligenwald 3:5 Uerdingen - Düsseldorf 4:4
28.4. Heiligenwald - Langenfeld 5:3 Düsseldorf - Uerdingen 4:4
1.5.     Uerdingen - Düsseldorf 3:5


Die spannenste Finalrunde seit Einführung der Play-Off-Spiele 1991
1. Finale am 11.5.1996 in Düsseldrof-Eller, SpH Gesamtschule Kikweg

 

OSC Düsseldorf

SSV Heiligenwald

5:3

1.D Hu Zhilang/Xie Yanchun Susanto/ Michael Keck 15:9/15:11
DD Baldewein/Kerstin Ubben Grether/Viola Rathgeber 18:14/15:7
2.D Kuhl/Müller Lundgaard-Hansen/Berger 11:15/5:15
1.E Hu Zhilang Hermawan Susanto 15:12/15:12
DE Nicole Baldewein Nicole Grether 7:11/8:11
M Stephan Kuhl/Ubben Mi Keck/Rathgeber 15:10/15:9
2.E Xie Yanchun Martin Lundgaard-Hansen 15:12/15:10
3.E Franz-Josef Müller Thomas Berger 15:9 Aufg. M.


2. Finale am 12.5.1996 in Schiffweiler-Heiligenwald, V
&M-Halle Fischbach
SSV Heiligenwald - OSC Düsseldorf 5:3
Durch eine geschickt Mannschaftsumstellung konnten die Heiligenwälder den Spieß umkehren. Erica van den Heuvel kam für Martin Lundgaard zum Einsatz und die Doppel wurden umgestellt. Die Rechnung ging auf, denn schnell stand es 5:1 für die Saarländer. Zwar gewann erneut die Düssledorfer Chinesen das erste Doppel gegen Susanto Berger, aber Michael Keck/Martin Kranitz gewannen gegen Kuhl/Müller, Grether/v.d. Heuvel in drei Sätzen gegen Ubben/Baldewein und Grether erneut gegen Baldewein. Hermawan konnte Hu diesmal in drei Sätzen bezwingen und Keck/v.d. Heuvel machten den Sack frühzeitig zu.

3. Finale am 19.5.1996 in Düsseldorf-Eller, SpH Gesamtschule Kikweg.
Unerwartet war die Heiligenwälder Aufstellung mit Keck im Einzel. Die Überlegungen erwiesen sich als richtig. Als Keck gegen Müller zum letzten Spiel antrat, mußte er nur noch einen Satz gewinnen, da bei Satzgleichheit ein großer Punktevorsprung zugunsten der Heiligenwälder entschieden hätte.

 

OSC Düsseldorf

SSV Heiligenwald

3:5

1.D Hu Zhilang/ FJ Müller Berger/Dirk Wagner 17:14/9:15/15:6
DD Baldewein/ Ubben Grether/Erica van den Heuvel 7:15/14:18
2.D Kuhl/ Xie Yanchun Mi Keck/Martin Kranitz 3:15/15:8/4:15
1.E Hu Zhilang Martin Lundgaard-Hansen 15:10/15:11
DE Nicole Baldewein Nicole Grether 11:4/4:11/4:11
M Stefan Kuhl/ Kerstin Ubben Lundgaard-Hansen/v.d. Heuvel 9:15/9:15
2.E Xie Yanchun Thomas Berger 15:10/18:14
3.E Franz-Josef Müller Michael Keck 12:15/12:15

Für Meister Heiligenwald während der Saison außerdem noch im Einsatz: Darren Hall, Bjön Decker und Sandra Mann.


44. Deutsche Meisterschaft

In allen fünf Disziplinen wurden die Titel verteidigt

Hannover. Einzigartig in der Geschichte der DM: In allen fünf Disziplinen siegten die Vorjahressieger. Michael Keck wurde mit dem Titelgewinn im Mixed - der vierte in Folge mit Stechmann - zum deutschen Rekordsieger in dieser Disziplin. Es war sein sechster Titel und er überholte damit Wolfgang Bochow, Roland Maywald und Marieluise Zizmann, die jeweils fünf Titel ansammelten. Für Pongratz war es der vierte Titel in Folge.

HE: Oliver Pongratz (FC Langenfeld)
DE: Heike Schönharting (PSV GW Wiesbaden)
HD: Michael Keck/Michael Helber (SSV Heiligenwald/SV Fort. Regensburg)
DD: Katrin Schmidt/Kerstin Ubben (TuS Wiebelskirchen/OSC Düsseldorf)
GD: Michael Keck/Karen Stechmann (SSV Heiligenwald/FC Langenfeld).


Ausrichter: Hannover 96 und Altwarmbüchener BC von 1984. 1. bis 4. Februar 1996. Stadion-Sporthalle, Ferdinand-Wilhelm-Fricke-Weg. Hauptsponsoren: MTS-Torro Sportartikel und Proton Automobile. Turnierball: Torro Trophy.


24. Deutsche Schülermeisterschaft U 14

Teilnehmer: SpielerInnen, geboren nach dem 31.8.1981.

Alle fünf Titel gingen nach Nordrhein-Westfalen

Neunkirchen-Wiebelskirchen. Im Mädchenendspiel standen sich mit Petra und der elfjährigen Birgit Overzier Schwestern gegenüber. PSV Gelsenkirchen bleibt auch unterhalb von Kathrin Piotrowski in der Nachwuchsarbeit erfolgreich. Böhmer siegte 18:13 im dritten Satz gegen Jan Junker (1. BCW Hütschenhausen).

JE: ChristianBöhmer (PSV Gelsenkirchen-Buer)
ME: Petra Overzier (TTC Brauweiler)
JD: Christian Böhmer/Raphael Groß (PSV Gelsenkirchen/Tb Rheinhausen)
MD: Lisa Maywald/Birgit Overzier (1.BC Beuel/TTC Brauweiler)
GD: Raphael Groß/Carina Mette (Tb Rheinhausen)

17. Deutsche Jugendmeisterschaft U 16

Teilnehmer: SpielerInnen, geboren nach dem 31.8.1979.

Junger Wein in alten Schläuchen

Neunkirchen-Wiebelskirchen. Die Einzeltitel gingen an Kinder erfolgreicher Badmintoneltern. Ian Maywalds Vater Roland war 1972 Europameister, Michaela Peiffers Mutter Monika war unter ihrem Mädchennamen Schönsteiner 1973 und '74 Deutsche Junioren-Meisterin im Doppel und 12 Jahre Bundesligaspielerin bei Wiebelskirchen.

HE: Ian Maywald (1.BC Beuel)
DE: Michaela Peiffer (TuS Wiebelskirchen)
HD: Gregor Hönscheid/Björn Joppien (TTC Brauweiler/FC Langenfeld)
DD: Michaela Peiffer/Kathrin Piotrowski (W'kirchen/PSV Gelsenkirchen-Buer)
GD: Gregor Hönscheid/Kathrin Piotrowski (TTC Brauweiler/Gelsenkirchen).


Ausrichter beider Meisterschaften: TuS Wiebelskirchen (LV Saar). 10. und 11. Februar 1996. Sporthalle Wiebelskirchen, In der Ohlenbach. Turnierball: Tecno TEC 400.


44. Deutsche Jugendmeisterschaft U 18

Teilnehmer: SpielerInnen, geboren nach dem 31.8.1977.

Dreizehnjährige Petra Overzier ließ zwei ältere Altersstufen alt aussehen

Langenfeld. Petra Overziers sensationeller Sieg ist deutsche Badmintongeschichte. Die Einzigartigkeit wurde allerdings auch dadurch ermöglicht, daß bis 1992 die Deutschen Nachwuchsmeisterschaften immer in einer Veranstaltung ausgetragen wurden und daher eine Teilnahme von jüngeren Aktiven in älteren Jahrgangsstufen nur höchst selten vorkam. Die U 16-Meisterinnen Peiffer/Piotrowski unterlagen im Doppelfinale 16:18 im dritten Satz.

HE: Mike Joppien (FC Langenfeld)
DE: Petra Overzier (TTC Brauweiler)
HD: Mike Joppien/Rehan Khan (FC Langenfeld/VfB Friedrichshafen)
DD: Jeanette Ottrembka/Beke Recht (VfL Berliner Lehrer/VfL Stade)
GD: Thomas Tesche/Jeanette Ottrembka (TSV Berkenthin/Berliner Lehrer)


Ausrichter: FC Langenfeld (LV NRW). 17. und 18. Februar 1996. Sporthalle des Konrad-Adenauer-Gymnasiums, Lindberghstraße. Turnierball: Carlton Power Pro.


13. German Open TECNO PRO Junior (U 18)

(Internationale Deutsche Jugendmeisterschaft)
Teilnehmer: SpielerInnen aus IBF-Verbänden, geboren nach dem 31.8.1977.

Die zukünftigen Stars aus Asien dominierten

Bottrop. Keine Chancen auf einen Platz auf dem Treppchen für den deutschen Nachwuchs gegen die besten Jugendlichen aus den asiatischen Top-Nationen. Andere Europäer dagegen zogen sich besser aus der Affäre. Judith Meulendijks drang im Einzel und im Mixed (mit Dennis Lens) jeweils ins Endspiel vor. Gleiches gelang den Engländerinnen Donna Kellog/Joanne Wright.

HE: Yudy Suprajogi INA
DE: Lee Kyung-Won KOR
HD: Hadi Saputro/Endra Mulyajaya INA
DD: Yim Kyung-Jin/Park So-Yeon KOR
GD: Kim Yong-Hyun/Yim Kyung-Jin KOR


Beste Deutsche: Mike Joppien/Rehan Khan (HD), Michaela Peiffer/Jeanette Ottrembka (DD), Thomas Tesche/Jeanette Ottrembka (GD) drangen jeweils ins Viertelfinale vor.

Ausrichter: Bottroper BG (LV NRW). 15. bis 17. März 1996. Sporthalle an der Berufsschule, Gladbecker Str. 81-85. Hauptsponsor: Tecno Pro. Turnierball: Tecno Pro.


27. Deutsche Juniorenmeisterschaft (U 22)

Teilnehmer: SpielerInnen, geboren nach dem 31.8.1973

Je zwei Titel für Hannes, Grether und Siegemund

Regensburg. Die größte ›berraschung war die Halbfinal-Niederlage der Deutschen Meisterin Heike Schönharting, die allerdings kurzfristig von der Europameisterschaft in Herning angereist war. Sie verlor gegen die Finalistin Katja Michalowsky.

HE: Mark Hannes (Bottroper BG)
DE: Nicole Grether (SSV Heiligenwald)
HD: Björn Siegemund/Mark Hannes (Fortuna Regensburg/Bottroper BG)
DD: Nicole Grether/Sandra Beißel (SSV Heiligenwald/Bayer Uerdingen)
GD: Björn Siegemund/Nicol Pitro (Fortuna Regensburg/TuS Wiebelskirchen)


Ausrichter: SV Fortuna Regensburg (LV Bayern). 19. bis 21. April 1996. Städt. Sporthalle Nord, Isarstr. 24. Hauptsponsor: Roland von Bremen, Turnierball: Roland Gold.


31. Deutsche Jugend-Mannschaftsmeisterschaft (U 18)

Teilnehmer: Mannschaften mit SpielerInnen, geboren nach dem 31.8.1977.

Hattrick für den FC Langenfeld

Langenfeld. Es gab eine erfolgreiche Titelverteidigung durch die Jugendmannschaft des Ausrichters, der damit zum drittenmal hintereinander den Titel erringen konnte. Die Langenfelder siegten im Endspiel äußerst knapp, denn bei einem 4:4 gegen den BV Gifhorn, gab erst das bessere Satzverhältnis den Ausschlag zugunsten der Rheinländer. Mitfavorit PSV Gelsenkirchen-Buer unterlag im Gruppenspiel gegen Herbertshofen 2:6, die ihrerseits im Halbfinale gegen Langenfeld bei 4:4 ebenfalls nach Sätzen den kürzeren zogen. Das Spiel um Platz 3 gewannen die Bayern mit 6:2.
Das Team des Meisters: Mike Joppien, Andreas Wölk, Nina Willems, Björn Joppien, Johannes Bilo, Sven Reuter, Denise Otto, Christian Baudewin, Kerstin Rommel.

1. FC Langenfeld (Nordrhein-Westfalen)
2. BV Gifhorn (Niedersachsen)
3. TSV Herbertshofen (Bayern)
4. VfB Lübeck (Schleswig-Holstein)
5. PSC Gelsenkirchen-Buer (NRW) und 1.BCW Hütschenhausen (RhPf)
7. TuS Wiebelskirchen (Saarland) und SG Post/Süd Regensburg (Bayern)

22. Deutsche Schüler-Mannschaftsmeisterschaft (U 14)

Teilnehmer: Mannschaften mit SpielerInnen, geboren nach dem 31.8.1981.

Ein neuer Name in der Deutschen Meisterliste

Langenfeld. Bei den Schülermannschaften errang der Vorjahresdritte Hütschenhausen die deutsche Meisterkrone. Im Finale hatten sie mit 5:3 die Nase vorn. NRW-Meister Gelsenkirchen-Buer, ebenso wie Hütschenhausen in beiden Altersklassen qualifiziert, kam nicht ins Halbfinale. Im Spiel um Platz 3 siegte Farmsen mit 5:3.
Für die Meistermannschaft spielten: Jan Junker, Florian Schiffmann, Bianca Nicolay, Simone Jochum, Daniel Fuchs, Moritz Nauerz, Torsten Rothhaar, Manuel Nicolay.

1. 1.BC Westpfalz Hütschenhausen (Rheinhessen-Pfalz)
2. Hannover 96 (Niedersachsen)
3. Farmsener TV (Hamburg)
4. TuS Dotzheim (Hessen)
5. PSV Gelsenkirchen Buer und TV Refrath (beide NRW)
7. FC Loppenhausen (Bayern) und SG Schorndorf (Baden-Württemberg)


Ausrichter beider Meisterschaften: FC Langenfeld (LV NRW). 19. bis 21. April 1996. Sporthalle des K.-Adenauer-Gymnasiums, Lindberghstraße. Turnierball: YONEX AS 30.